Garten oder Büffel? oder Beides?
Eines Tages saßen zwei Dorfbewohner unter einem Baum und schauten dem Sonnenuntergang zu.
Die Beiden waren enge Freunde.
Nachdem sie eine Weile so gesessen und den Anblick genossen hatten, fragte der eine: „Ich überlege gerade, mir ein Stück Land zu kaufen, einen Garten. Was denkst Du?“
Wie aus der Pistole geschossen antwortete der andere: „Kauf dir auf gar keinen Fall einen Garten!“
Der erste war überrascht und fragte nach: „Warum denn nicht?“
„Ich überlege gerade, mir einen Büffel zu kaufen. Dann wird mein Büffel in Deinen Garten rennen und wir werden kämpfen, Zwiespalt haben und unsere Freundschaft verlieren. Ich will nicht, dass das passiert.“
„Okay, dann musst Du Deinen Plan aufgeben und Dir keinen Büffel anschaffen. Ich werde mir meinen Garten kaufen!“
„Nein, nein, nein! Ich hab mich bereits entschieden, einen Büffel zu kaufen.“
„Und wie soll der Büffel in meinen Garten kommen? Ich werde einen massiven Zaun bauen!“
„Na, schau, der Büffel wird schon da rein kommen, Herrgott, es ist ein Büffel, wer soll den aufhalten? Der kann doch tun, was er will!“
Die Situation eskalierte zu einem Kampf, der sich immer weiter steigerte.
Am Ende hatten beide mehrere gebrochene Knochen.
Dabei war eigentlich gar nichts passiert.
Denn schließlich hatte keiner von ihnen einen Büffel gekauft oder einen Garten.
Nur die Gedanken waren in die Zukunft gerast.
Und machten Knochen kaputt und vielleicht auch eine Freundschaft … und zwar im Hier und Jetzt.
Vielleicht kennst du das auch:
Ich sorge mich oft um das, was werden könnte, gleich, morgen, in einem Jahr, in zehn.
Sehe mich verarmen und unter Brücken schlafen. (naja, zugegebenermaßen sehe ich das eher nicht)
Vereinsamen und durchdrehen. (vereinsamen auch nicht… vielleicht noch bekloppter werden?);
Krank werden.
All diese Gedankenkonstrukte und Hirngespinste, wie sie auch geartet sind, lösen Stress und Angst aus.
Manchmal fühlt man sich vielleicht so, als würde wirklich hinter der nächsten Ecke ein wilder, sehr schlecht gelaunter Büffel auf einen lauern.
Dabei könnte man in diesem Moment glücklich sein. Genießen, was ist. So wie die beiden Männer den friedlichen Sonnenuntergang.
Nicht die Zukunft ist das Problem, sondern dass ich – und Du vielleicht auch – in Gedanken dorthin wandere, und das häufig nicht gerade als Kurztrip.
Statt ewig in Zukunftsängsten zu leben, warum nicht lieber die Ewigkeit und Freiheit des Jetzt ein bisschen mehr auskosten?
Das Zusammensein mit geliebten Menschen oder Tieren (muss ja kein Büffel sein), den Geruch von Kaffee, die Musik oder die Stille, von mir aus auch mal einen Sonnenuntergang.
Die verkrampfte Faust öffnen, die Hand entspannen, die so angestrengt nach allem greift und doch nichts festhalten kann. Loslassen.
Sich die Fragen stellen:
Worüber könnte ich mich JETZT freuen?
Wofür könnte ich JETZT dankbar sein?
Und wenn einem Nichts einfällt, weil der Verstand uns erzählen möchte, was Alles suboptimal ist, dann kann man weiterfragen:
Worüber könnte ich mich JETZT freuen? Wenn ich mich freuen wollen würde!
Wofür könnte ich JETZT dankbar sein? Wenn ich dankbar sein wollen würde!
und zum Beispiel mit einem tiefen, bewussten Atemzug: „Ich atme ein … ich atme aus.“
Hier und jetzt ist alles da, was wir brauchen.
Und dann nochmal auf die Situation schauen.
Schauen, was DU wirklich willst.
Was möchtest du?
Lohnt es sich, sich auf die Reise zu begeben?
Wenn in dir drin die Stimme „JA“ ruft, dann lohnt es sich auf JEDEN FALL!
Das, was das Außen (=Verstand, Umfeld) dir erzählt, um die abzubringen, das muss nicht zwingend deine Befürchtung sein!
Bleib bei dir!
ES WIRD sich lohnen!!!
Alles Liebe